Nasenkorrektur

Nasenkorrektur (vorher - nachher)

Wann ist eine Nasenkorrektur sinnvoll?
                        
Schiefnase - Höckernase – Sattelnase – Spannungsnase – breite Nasenspitze  – asymmetrische Nasenspitze – abgesunkene Nasenspitze - Deformitäten nach Unfällen oder Voroperationen

Es gibt Formvarianten der Nase, die Ästhetik und Harmonie eines Gesichtes sehr ungünstig beeinflussen. Diese können angeboren oder erworben sein.
Durch Unfälle, die auch in der frühen Kindheit liegen können, kann es zu Höckerbildungen und Asymmetrien kommen, die manchmal auch schmerzhaft sein können. Ein Schiefstand der ganzen Nase kann auch die Nasenscheidewand und die Nasenatmung beeinträchtigen.

Zum Unterschied von reinen Höckernasen sind extrem hohe schmale Nasen (sogenannte Spannungsnasen)nicht nur rein ästhetisch,sondern häufig auch funktionell ungünstig. Auch breite Nasenspitzen oder ein zu kleiner Winkel zwischen Oberlippe und Nasensteg („abgesunkene Nasenspitze“) können zusätzlich zur ästhetischen Problematik die Nasenatmung behindern.

Form und Funktion können bei der Nase nie ganz getrennt betrachtet werden. Manchmal steht der Wunsch nach Verbesserung der Nasenatmung, manchmal der Wunsch nach einer „Schönheitsoperation“ im Vordergrund. Oft sind beide Aspekte wichtig.

Bei durch vorangehende Nasenoperationen hervorgerufenen Deformitäten (wie z.B. Asymmetrien, Absinken der Nasenspitze, Unregelmäßigkeiten im Nasenrückenbereich) kann durch eine Nachoperation  häufig eine deutliche Verbesserung erreicht werden.

Im Gespräch mit meinen Patienten und Patientinnen ist es mir wichtig zu verstehen, was die Wünsche und Erwartungen sind. Ebenso versuche ich zu vermitteln, was möglich ist, und wie bestimmte Veränderungen sich in das Gesicht einfügen. Mein Ziel und meine Vorstellung von Ästhetik ist ein harmonisches und natürliches Ergebnis. Eine von mir angebotene Computersimulation ist für diese Gespräche und die Operationsplanung oft sehr hilfreich, muss aber als Simulation mit allen Einschränkungen verstanden werden.
 

Wie finde ich einen geeigneten Chirurgen/Chirugin für eine Nasenkorrektur?

Eine Nasenkorrektur, egal ob primär funktionell oder ästhetisch, erfordert wegen der komplexen dreidimensionalen Struktur und der unterschiedlichen Gewebe (Bindegewebe,  Knorpel, Knochen) der Nase einige Erfahrung und Operationszahl speziell auf diesem Gebiet. Es ist immer ein formverändernder, also plastischer Eingriff. Ich erwähne dies, da mir manchmal die Frage gestellt wird, ob ich auch plastische Nasenkorrekturen durchführe. Diese spezielle Erfahrung und Ausbildung können HNO-Chirurgen, plastische Chirurgen oder Kieferchirurgen erwerben. International kristallisiert sich das Zusatzfach plastische Gesichtschirurgie heraus, welches von den oben genannten Fachkollegen erworben werden kann.

Ganz wesentlich ist eine gute Kommunikation und Vertrauensbasis zwischen Arzt und Patient/Patientin von beiden Seiten. Mir ist es sehr wichtig, dass ich verstehe, was die Wünsche und Ziele des Patienten/der Patientin sind. Eine ausführliche Aufklärung ist mir sehr wichtig. Ich verwende die Computersimulation in erster Linie aus diesem Grund.  An Hand der Demonstration möglicher Veränderungen an Fotos kann oft zusätzliche Klarheit über die Vorstellungen und Erwartungen geschaffen werden.
 

Wie wird eine Nasenkorrektur durchgeführt?

Eine Nasenkorrektur kann ohne äußere Schnitte in einer sogenannten geschlossenen Technik durchgeführt werden, oder über einen offenen Zugang mit einem kleinen Schnitt am Nasensteg. Welcher Zugang gewählt wird hängt von der Nasendeformität und der gewünschten Veränderung ab und muss individuell entschieden werden. Für reine Höckerabtragungen und dezente Verschmälerungen der Nasenspitze ist kein offener Zugang erforderlich.

Für Veränderungen der Stellung der Spitze, bei Nasenklappenproblemen (funktionelle Engstellen im Naseneingang), sehr langen Nasen und meist auch bei Nachkorrekturen von voroperierten Nasen wähle ich den offenen Zugang. Der Schnitt verheilt praktisch immer mit kaum sichtbarer Narbe.
Die Nasenspitze wird durch die zwei Flügelknorpel gebildet. Dieser Knorpel kann durch  Schnitt- und Nahttechniken modelliert werden.

Um den Nasenrücken zurückzusetzen wird der knorpelige Teil (mittleres Drittel)  mit dem Skalpell und der Knochen mit dem Meißel abgetragen. Der Weichteilmantel muss für diese Modellierung natürlich abgehoben werden.
Für den Knochenbruch verwende ich „Minimeißel“ die nur eine sehr geringe Weichteilschädigung verursachen. Die Schwellung und auch die Schmerzen nach der Operation sind daher meist gering.

Bei Sattelnasen oder z.B. schwachem Knorpel im Naseneingangsbereich, der manchmal zum Ansaugen der Nasenflügel führt, kann das Einbringen von Knorpel aus der Ohrmuschel sinnvoll sein. Dieser Knorpel ist für die Nase hervorragend geeignet, und die Entnahmestelle verheilt im Allgemeinen ohne Formveränderung.

Eine erforderliche Scheidewandkorrektur wird sinnvollerweise gleichzeitig mit der Nasenkorrektur durchgeführt (siehe Nasenscheidewandverkrümmung).

Eine Nasentamponade ist häufig nicht erforderlich.

Jede Nase ist anders. Eine ausführliche Analyse und genaue Operationsplanung muss daher im Rahmen der Voruntersuchungen und Gespräche gemeinsam mit dem Patienten /der Patientin  individuell erarbeitet werden.
 

Welche Form der Narkose wird angewandt?

Nasenkorrekturen werden von mir in den allermeisten Fällen in Vollnarkose durchgeführt. Moderne Narkosen sind sehr schonend, andere Methoden (Dämmerschlaf) haben außer geringeren Kosten keine Vorteile. Nur bei isolierten Korrekturen der Nasenspitze oder des Naseneingangs kann eine lokale Betäubung in Erwägung gezogen werden.
 

Risiken/Aufklärung

Über die Risiken einer Nasenkorrektur werden Sie natürlich in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch informiert. Jede Operation hat gewisse Risiken, die in seltenen Fällen auftreten können, schwerwiegende Komplikationen sind bei Nasenkorrekturen jedoch extrem selten.
Hier einige mögliche Risiken kurz zusammengefasst:

  • Blutung, Bluterguss, Wundinfektion
  • Hautveränderungen, Rötungen
  • Knochenwulstbildung im Bereich des Knochenbruches; Stufen, Ecken und Kanten ebendort, manchmal schmerzhaft
  • Unregelmäßigkeiten im Nasenrückenbereich
  • Spitzensenkung, Asymmetrien im Spitzenbereich
  • Erneute Verbiegung/Schiefstand
  • Taubheitsgefühl (für einige Wochen normal), Schwellung der Augenlider, Bluterguss im Lidbereich (bis zu einem gewissen Grad normal)

Durch die Auswahl der geeigneten Operationstechnik und auch durch die Operationsfrequenz (ich führe mehrere solcher Operationen pro Woche durch) wird das Risiko eines ungünstigen Ergebnisses möglichst gering gehalten.
 

Verhalten nach einer Nasenkorrektur

Der Patient/die Patientin kann zu dem endgültigen Ergebnis postoperativ beitragen. Nach einer Nasenkorrektur muss der abgehobene Weichteilmantel wieder mit dem Nasenskelett verwachsen. Daher wird der Nasenrücken mit einem Pflasterverband geschient. Obwohl es modernere Produkte (Metall-, Kunststoffschienen) für den zusätzlichen Schutz des Nasenrückens gibt, bevorzuge ich auf Grund der Materialeigenschaften wieder den Gips.

Eine Nasentamponade ist häufig nicht erforderlich, was subjektiv angenehmer ist, und die Schwellung gering hält.

Körperliche Schonung (Krankenstand) sollte für etwa 2 Wochen nach der Operation eingehalten werden, Bettruhe ist jedoch nicht erforderlich. Möglichst häufige „aufrechte“ Körperhaltung ist sogar günstig.
Zähneputzen, Duschen usw. ist möglich, auf sehr langes Sprechen und Kauen sollte zur Ruhigstellung jedoch eher verzichtet werden.

Starke Sonnenexposition sollte für 6 Monate vermieden werden, bzw. entsprechender Schutz verwendet werden.

 

Disclaimer: Diese Informationen sind nach bestem Wissen formuliert, ersetzen aber keinesfalls ein ausführliches Aufklärungsgespräch. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.